Stellungnahme: Aufklärung zum Thema LED-Flutlicht

Aufklärung der F-S-B GmbH zum Thema LED

Auch die Firma Lumosa sieht es als seine Aufgabe an, Aufklärungsarbeit zu leisten. Eine Stellungnahme eines Partner-Unternehmens auf dem Markt, welche wir unterstützen und deshalb im eigenen Blog veröffentlichen möchten:

Manfred Beling, Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer der F-S-B GmbH, erklärt in einer Stellungnahme die Entwicklung von LED-Beleuchtung und die Probleme, die seiner Meinung nach auf dem Markt derzeit vorzufinden sind.


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Stellungnahme
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Seit fast 40 Jahren bin ich Eigentümer von Firmen, die Flutlichtanlagen für Sportstätten sowie von normalen Trainingsanlagen von Clubs bis hin zur 1. Bundesliga planen und errichten. In dieser Zeit haben wir mit der Planung, Information und Erstellung von Flutlichtanlagen auf ehrliche Weise den Kontakt zu Architekten und Kunden gesucht und Objekte errichtet.
Wahrscheinlich bin ich Vielen, die in diesem Bereich tätig sind, bekannt. Es ist schon einige Jahre her, dass ich mich zum Thema Beleuchtung von Sportstätten mit HQI- oder LED-Leuchten geäußert habe. Aus gegebenem Anlass muss ich dies wieder tun, da es zu großen Fehlinformationen im Beleuchtungsmarkt kommt.

In den letzten beiden Jahren hat der Einsatz von LED-Leuchten stark zugenommen, sodass mein Unternehmen inzwischen ca. 50% aller Anlagen mit LED-Flutern ausrüstet. Wir arbeiten in diesem Bereich mit deutschen und holländischen Herstellern zusammen, um den Kunden hochwertige Erzeugnisse anzubieten, von denen auch wir überzeugt sind. Wir möchten außerdem mit Lieferanten zusammenarbeiten, die auch noch morgen existieren und für ihre Produkte einstehen.

Durch den raschen Anstieg der Verwendung von LED-Flutern im Sportplatzsektor tummeln sich inzwischen eine Menge Anbieter auf dem Markt, die jedoch ausschließlich LED-Beleuchtungssysteme anbieten, die zum Austausch vorhandener, älterer Anlagen gedacht sind. Um diesen Austausch zu erreichen, werden Institutionen, Städte, Kommunen und Vereine, so meine Meinung, vorsätzlich mit falschen Daten und Unterlagen versorgt.

Und dies ist der eigentliche Grund dieses Schreibens.

Man hat oft den Eindruck, dass es sich bei vielen dieser Anbieter um Quereinsteiger in die Beleuchtungsbranche handelt, die dem Ruf des Geldes folgen, dabei aber nicht über die erforderlichen Fachkenntnisse im Bereich der Sportstättenbeleuchtung verfügen, die für eine seriöse Beratung der Kunden m. E. zwingend erforderlich ist. Ich muss einräumen, dass dies teilweise sehr gute Verkäufer sind. Aber sie stellen gegenüber technisch unversierten potenziellen Kunden im Sport unter Verdrehung von Tatsachen den Austausch von deren Flutlichtanlagen als logische Schlussfolgerung dar, wo dazu kein Anlass bestünde.

Dazu gehört zum Beispiel die Behauptung, man habe eigene Produkte entwickelt, die sehr hochwertig und speziell für die Sportplatzbeleuchtung einsetzbar seien. Um diesen Eindruck zu unterstreichen, bringt man auch ein eigenes Firmen-Emblem auf den LED-Strahlern an.

Wenn man sich jetzt diese vermeintlich “hochwertigen Eigenentwicklungen” der LED-Strahler betrachtet und im Internet verschiedene Anbieter vergleicht, stellt man fest, sie alle diese gleichen Fluter als Eigenentwicklung anbieten. Falls man nun weiterhin im Internet das Angebot chinesischer Billigprodukte überprüft, findet man dort genau die gleichen Produkte, jedoch zu einem Drittel des Preises, zu dem sie in Deutschland als Eigenentwicklung angeboten werden.

Die von professionellen Herstellern eigens für jede Anlage erstellte Beleuchtungsberechnung, die genaue Daten über Masten, Umgebung und Flutertyp beinhaltet, wird hier für nicht als nötig erachtet. Dies kann im Nachhinein zu erheblichen Problemen, gerade in empfindlichen Bereichen wie Statik, Lichtimmission etc. und in einzelnen Fällen sogar zu der Stilllegung der Beleuchtungsanlage führen.

Diese chinesischen Produkte sind oftmals Nachbauten der Produkte von deutschen und holländischen Firmen und Entwicklern. Ein chinesischer Hersteller von LED-Leuchten würde jedes von seinem Kunden gewünschte Emblem auf die von ihm bestellten Fluter drucken.
Weiterhin wird behauptet, dass man sowieso LED kaufen müsse, da HQL- Lampen inzwischen verboten seien und man deshalb bald keine Ersatzleuchtmittel mehr beziehen könne. Dies bezeichne ich als vorsätzlichen Betrug.

Zwar sind HQL-Leuchtmittel tatsächlich in Europa verboten worden, es handelt sich hierbei aber um Quecksilberdampflampen, die vor über 20 Jahren als Gehweg- und Straßenleuchten Verwendung fanden. Auf Sportanlagen oder in Stadien sind solche Leuchtmittel nie verwendet worden. Auf Sportplätzen, Stadien und Fußballarenen sind hauptsächlich HQI, d. h. Halogenmetalldampflampen und in seltenen Fällen Natriumhochdruckdampflampen, zum Einsatz gekommen.

Es wird also versucht, zwei ähnlich geschriebene Produkte, die jedoch ganz verschiedene Einsatzfelder hatten, in, wie ich meine, betrügerischer Absicht zu tauschen, um dem Nichtfachmann einzureden, dass er die ihm angebotene LED-Beleuchtung kaufen müsse, um zukünftigen Schaden von seinem Verein abzuwenden.

Ich könnte genauso gut behaupten, dass die Glühbirne in Deutschland verboten worden und deshalb sofort LED-Beleuchtung auf den Sportplätzen zu verwenden sei. Halogenmetalldampflampen und deren Fluter werden auch weiterhin verwendet, in Sportanlagen eingebaut und sind und werden auch in absehbarer Zeit nicht verboten.

Um zu unterstreichen, wie dieser Sachverhalt einzuordnen ist, haben wir die Firma Radium, die einer der größten Leuchtmittelhersteller auf dem Markt ist, um eine Stellungnahme (siehe PDF) gebeten.

Mit LED-Flutern werden inzwischen sehr gleichmäßige Ausleuchtungen erreicht. Und sie sind wegen der Stromeinsparungen und der langen Lebensdauer für viele Gemeinden ein Muss. Es geht in diesem Beitrag nicht um die günstigeren HQI-Leuchten bei der Erstellung von Anlagen oder um die kostenintensivere der LED mit dafür höheren Sparpotenzial in der Zukunft. Es geht ausschließlich darum, dass man billigste Produkte aus China als Eigenentwicklung verkauft. In diesen Firmen fehlen oft sogar die Techniker, um ein technisch stimmiges Angebot zu erstellen. Es geht offenbar ausschließlich darum, kurzfristig Verkaufserfolge zu erzielen.

Eine ordnungsgemäße, ehrliche Information des Kunden bleibt hierbei auf der Strecke. Stadionbetreiber und wie Sportvereine sollten sich genau ansehen, mit welchen Anbietern sie es zu tun haben und wie lange diese Firmen schon bestehen.

Manfred Beling, Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer der F-S-B GmbH
20.05.2019

Stadionwelt Artikel vom 20.05.2019, nachzulesen hier.